Grüner Branchentreff in Hamburg: Die 38. GaLaBau-Fachtagung

Dr. Michael Marrett-Foßen, Holger Seit , Senatorin Karen Pein, Dr. Philipp Schönfeld, Ludger Plaßmann
Dr. Michael Marrett-Foßen, Holger Seit , Senatorin Karen Pein, Dr. Philipp Schönfeld, Ludger Plaßmann

Die jährliche GaLaBau-Fachtagung des Fachverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hamburg e. V. (FGL HH) ist seit fast vier Jahrzehnten Treffpunkt und Diskussionsplattform der Fachleute für Grün in Hamburg. Am 9. Februar kamen 170 Landschaftsgärtner und –architekten, Stadtplaner, Bauleiter und Unternehmer mit Vertretern aus der Wohnungswirtschaft, den Bezirksämtern, Behörden und der Politik bei der Tagung in der Handwerkskammer Hamburg zusammen. Im Fokus der Fachvorträge standen neben dem Klimaschutz und der grünen Stadtentwicklung auch die Neufassungen der Ersatzbaustoffverordnung und des Bundes-Bodenschutzgesetzes, die Rolle des Garten- und Landschaftsbaus im nachhaltigen Regenwassermanagement, die Umwandlung von Schotterflächen sowie Baumunterpflanzungen mit Stauden und Saaten.

Ludger Plaßmann, Vorsitzender des FGL HH, betonte die tragende Rolle des Garten- und Landschaftsbaus und kritisierte die mangelnde Kooperationsbereitschaft der Politik in der Hansestadt. „Mit unserer Fachkompetenz sollten die landschaftsgärtnerischen Fachbetriebe gefragte Gesprächspartner bei hochaktuellen Themen wie Schwammstädte, Dach- und Fassadenbegrünung, Entsiegelung und Klimabäume sein. Die Garten- und Landschaftsbaubetriebe sind systemrelevant! Da finden wir es mehr als verwunderlich, dass in Hamburg ein Dialog mit der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft zur aktuellen Baumschutzverordnung nicht zustande kommt. Dieses Verhalten scheint sich generell in Politik und Behörden durchzusetzen. Da wird einfach von oben entschieden, Zuschüsse werden gestrichen, Leistungen umfinanziert, ohne in den Dialog zu treten und Herausforderungen gemeinsam anzugehen.“

Die Novellierung der Hamburger Baumschutzverordnung, so der Verbandsvorsitzende weiter, hätte zum Wohle der Hamburger Bäume angepasst werden können. Doch während der Sommerschnitt überall in Deutschland anerkannt werde, plane die Stadt Hamburg weitere hochbürokratische Antragsverfahren für diese Pflegemaßnahmen. Auch habe die Stadt Hamburg im Bereich Privatgärten nach wie vor die Nachpflanzlisten aus den 1990er Jahren nicht an die neuen klimatisch bedingten Anforderungen an Pflanzen- und Baumsortimente angepasst.

Senatorin Karen Pein: „Hamburg soll die ´Grüne Metropole am Wasser` bleiben!“

Karen Pein, Senatorin der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen leitete die Fachtagung mit einem Kurzvortrag zum Thema „Klimaschutz und grünes Bauen in der Stadt Hamburg“ ein und äußerte zu Beginn den Wunsch nach einem kontinuierlichen Dialog mit dem Garten- und Landschaftsbau: „Vielleicht müssen wir über ein Bündnis für Grün nachdenken, in dem wir uns regelmäßig austauschen. Für diese komplexen Themen braucht es einen angemessenen Gesprächsrahmen. Sie müssen Ihre Bedürfnisse artikulieren können und mit Ihrer Fachexpertise gehört werden!“ Stadtentwicklung, so Karen Pein weiter, habe die Aufgabe, für Gebäude, Pflanzen und Tiere gleichermaßen zu sorgen und dieses Zusammenspiel langfristig funktionsfähig zu halten.

Der Flächennutzungsplan in Hamburg sei hierfür die Grundlage. „Wir haben die Themen Klimawandel, Verkehrswende und demographischer Wandel. Das sind unsere Schwerpunktthemen. Mit dem Wohnungsbau in Hamburg entstehen, zum Beispiel im Pergolenviertel, neue Frei- und Grünflächen.  Hamburgs Grün prägt entscheidend das Leben in unserer Stadt. Dementsprechend spielt die Bewahrung der Freiraumqualität für unsere Stadt- und Landschaftsplanung eine ganz zentrale Rolle, auch und vor allem bei den freiraumplanerischen Wettbewerben“, betonte die Senatorin.

Im großen Saal der Hamburger Handwerkskammer


Neue EBV und neues BBodSchV: „Der bürokratische Aufwand steigt deutlich!“

Auf die einleitenden Worte von Karen Pein folgte der Fachvortrag von Rechtsanwalt Holger Seit vom Landesverband Bayerischer Bauinnungen. Der Experte referierte zur neuen Ersatzbaustoffverordnung (EBV) und der ebenfalls novellierten Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV). Beide Verordnungen traten am 1. August 2023 in Kraft und lösten die bislang gelten Länderregelungen zur Verwertung von Bodenaushub und Bauschutt ab.

„Die Umsetzung der neuen Anforderungen stellt die Planer von Garten- und Landschaftsbaumaßnahmen und die Landschaftsgärtner vor große Herausforderungen“, sagte Holger Seit und gab anschließend einen kompakten Überblick zu den neuen rechtlichen Anforderungen an den Umgang mit Bodenaushub und an das Baustoffrecycling. Sein Fazit: „Der bürokratische Aufwand steigt deutlich. So müssen zum Beispiel alle mineralischen Bauabfälle nun vor jeder Verwertung auf Schadstoffe beprobt, chemisch analysiert, bewertet, klassifiziert, dokumentiert und nach Einbautabellen verwertet werden. Auch Betreiber von Zwischenlagern für Bodenmaterial müssen Annahmekontrollen durchführen und Bodenmaterial und Baggergut vor der Verwertung in einem technischen Bauwerk von einer Untersuchungsstelle prüfen, bewerten und klassifizieren lassen.“ Des Weiteren, so Seit weiter, gäbe es in der EBV nun komplett neue Klassifikationen und Einbautabellen für mineralische Ersatzbaustoffe sowie teilweise neue Einbauanforderungen und Schadstoffgrenzwerte in der BBodSchV. Für manche mineralische Ersatzbaustoffe bestehe ab sofort eine Anzeigepflicht bei Behörden und für alle Aufbereitungs- und Recyclinganlagen sei die Güteüberwachung seit dem 1. Januar 2024 verpflichtend.

Schottergärten und Baumunterpflanzungen: „Bäume sind keine Singles!“

Dr. Philipp Schönfeld, bis 2022 Arbeitsbereichsleiter urbanes Grün am Institut für Stadtgrün und Landschaftsbau in Veitshöchheim, reiste aus Nürnberg zur GaLaBau-Fachtagung und hielt einen Vortrag zur Umwandlung von Schotterflächen und Baumunterpflanzungen mit Stauden und Saaten. Zu Beginn forderte der Pflanzenexperte zunächst eine exakte Begriffsdefinition: „Sogenannte ´Kies- und Schotterbeete` sind in Verruf geraten und inzwischen stellenweise verboten. Wichtig ist hier aber die Klärung der Begriffe. Leblose ´Schottergärten` ohne Bepflanzung sollten korrekterweise als ´Schotterflächen` – ohne den Zusatz Garten – bezeichnet werden. Denn Kies- und Schottergärten sind, wenn sie richtig verstanden und angelegt werden, artenreiche Pflanzungen aus Stauden und Gehölzen auf sandig-kiesigen Böden an trockenen und sonnigen Standorten“. Im weiteren Verlauf seines Vortrags erklärte Schönfeld, was bei der Bodenvorbereitung, Pflanzenauswahl und Pflege von Kies- und Schottergärten zu beachten ist, und leitete anschließend zum zweiten Thema über: Der sinnvollen Bepflanzung von Baumscheiben und Baumstreifen.

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Michael Seitz auf Hamburg1 TV zu den Kostensteigerungen beim Uni-Bau

Der Fernsehsender HAMBURG1 berichtet am 5. Februar 2024 in seinen Nachrichtensendungen über die Kostenexplosionen beim Bau des Universitätsgebäudes „Haus der Erde“.

Michael Seitz, Vorstand der HBAW

Der Neubau für Hamburgs Klimaforschende an der Bundesstraße, soll jetzt 425 Millionen statt der geplanten 180 Millionen kosten.

Michael Seitz, Vorstand der Hamburger Bau- und Ausbauwirtschaft e. V. erklärt, wie es dazu gekommen ist und wie das hätte verhindert werden können.

Hier oder in in der Mediathek von Hamburg 1 können Sie den Beitrag sehen.

NDR Info – Redezeit: Kompromiss beim Haushalt – Wie teuer wird das für uns?

Experten haben mit Hörerinnen und Hörern in der NDR Info Redezeit über die Einsparungen im Bundes-Haushalt diskutiert.

Thema waren die Streichungen der Ampel-Koalition nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Der Kernhaushalt 2024 musste um 17 Milliarden Euro gestutzt werden. Was das für den Verbraucher bedeutet – darum ging es in der NDR Info Redezeit am Dienstag, den 19. Dezember 2023.

Der NDR Info Moderator Gerd Wolff begrüßte als Gäste:

Enno de Vries

Enno de Vries
Hauptgeschäftsführer der Metallgewerbeverbände Nord und Mecklenburg-Vorpommern

Dr. Jens Boysen-Hogrefe
stellvertretender Direktor des Forschungszentrums „Konjunktur + Wachstum“ am Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel)

Franziska Hoppermann
CDU Hamburg,  Mitglied des Haushaltsausschusses im Deutschen Bundestag

 Die komplette Sendung als Video-Mitschnitt können Sie hier sehen.

Die Hamburger Baubranche schlägt Alarm

Das Hamburger Abendblatt veröffentlichte am 14. November 2024 einen Bericht mit der Überschrift „Unbezahlbare Mieten? Baubranche schlägt Alarm“ für den Michael Seitz, Vorstand der Hamburger Bau- und Ausbauwirtschaft und Hauptgeschäftsführer der Bau-Innung Hamburg, interviewt wurde.

In Hamburg hätten sich die Auftragseingänge im Wohnungsbau im ersten Halbjahr 2023 um 31,5 Prozent verringert, teile das Statistikamt Nord mit. Ursache dafür sei der drastische Wandel der Rahmenbedingungen: Seit Anfang 2022 seien die Zinsen der Hypothekenkredite von einem Prozent auf mehr als vier Prozent hochgeschnellt, außerdem hätten sich die Baukosten im Zuge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges stark erhöht., schreibt der Autor des Artikels, Volker Mester. Damit ließen sich viele Neubauvorhaben nicht mehr kostendeckend realisieren – sie würdenstorniert oder für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt.

Michael Seitz weist darauf hin, dass beiausbleibenden Aufträgen der Druck auf die Bauunternehmen steige, Personal zu reduzieren. Die Bauunternehmen würden aber wird versuchen, die Beschäftigten zu halten. Schließlich litten etliche Wirtschaftszweige unter einem Arbeitskräftemangel. Das sogenannte Winter-KUG, ein spezielles Kurzarbeitergeld für das Baugewerbe, würde die Branche noch über den Winter retten. Danach könnte es einen massiven Beschäftigungsabbau geben, wird Seitz zitiert.

Michael Seitz, Vorstand der Hamburger Bau- und Ausbauwirtschaft

Den gesamten Bericht können Abonnenten des Hamburger Abendblatts hier lesen.

Das 19. Hoffest der Bau-Innung und des Norddeutschen Baugewerbeverbandes e. V.

Michael Seitz, Geschäftsführer der Bau-Innung und des NBV, Staatsrätin Monika Thomas, Thomas Sander, Obermeister der Bau-Innung und des NBV

Das 19. Hoffest der Bau-Innung und des Norddeutschen Baugewerbeverbandes e. V.

Bei schönstem spätsommerlichem Wetter feierten am 1. September 2023 rund 140 Gäste, sowohl Mitglieder als auch Vertreter aus Politik, Medien, Verwaltung und anderen Wirtschaftszweigen das 19. Hoffest der Bau-Innung Hamburg und des Norddeutschen Baugewerbeverbandes e. V. .

Der Obermeister und Vorsitzende, Dipl.-Ing. Thomas Sander, begrüßte die Anwesenden und ging im Rahmen eines kurzen Grußwortes auf die schwierige Lage der Bauwirtschaft ein. Man sehe nun klarer als noch im letzten Jahr. Voraussichtlich käme auf die Branche schwierige Zeiten zu, deren Ursachen hinreichend bekannt seien. Hohe Zinsen, hohe Baupreise, Fachkräftemangel sowie politische Verunsicherung führten insbesondere im Wohnungsbau zu einem Konjunktureinbruch. Zwar bilde Hamburg mit seiner Förderkultur eine positive Ausnahme, dies werde jedoch nicht reichen. Die Bundesbauministerin Klara Geywitz sei mit dem Vorschlag einer degressiven Abschreibung auf dem richtigen Weg. Man könne hoffen, dass sie sich auch durchsetzt. Herr Sander weist nochmals darauf hin, dass eine Absenkung der Mehrwertsteuer zu einer deutlichen Belebung der Baukonjunktur führen könne.

Abschließend gab Herr Sander seiner Freude darüber Ausdruck, dass wieder viele Mitglieder und Gäste zum Hoffest erschienen seien, um unbeschwert zu feiern.

Sodann begrüßte Herr Sander Frau Staatsrätin Monika Thomas. Frau Thomas hob in ihrem Grußwort die erhebliche Förderung hervor, welche die Stadt über verschiedenste Wege dem Wohnungsneubau zuteilwerden lässt. Hierzu zähle neben der Zinsförderung durch die IFB der niedrige Erbbauzins. Dieser werde zukünftig für viele Investoren einen Vorteil darstellen. Frau Staatsrätin Thomas dankte der Bauwirtschaft für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit und schloss mit der Hoffnung, dass die Lage im kommenden Jahr um diese Zeit besser sei als heute.

Im Anschluss an die Grußworte verbrachten die Teilnehmer noch einen schönen Nachmittag, begleitet von Speisen und Getränken.

Ein besonderer Dank gilt allen Sponsoren. Namentlich sind dies die Firmen:

– AS(S) Unternehmensberatung GmbH,

– BAMAKA AG,

– bauass Versicherungsmakler GmbH & Co. KG,

– „Bau-SU“ Bau-Software Unternehmen GmbH,

– Baustellenlohn GmbH,

– Otto Dörner Entsorgung GmbH

– IKK classic

– VHV Versicherung,

– Holstenhallen Neumünster und

– Zertifizierung Bau GmbH