Mieten von acht Euro pro Quadratmeter unrealistisch

Hamburger Bau- und Ausbauwirtschaft hält Wohnungsneubau für 1.800 Euro pro Quadratmeter nur in Ausnahmefällen für möglich

Hamburg, 16. Januar 2018. Die Hamburger Bau- und Ausbauwirtschaft hält den an die Bauwirtschaft gerichteten Wunsch des Hamburger Senats, neue Wohnungen für 1.800 Euro pro Quadratmeter Bauwerkskosten zu errichten, für unrealistisch. Dies ergibt sich aus einem von der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnungsbau (BSW) in Auftrag gegebenen Gutachten, das auch Jörg Hamann (CDU), Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses, am 16. Januar 2018 bei der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses im Hamburger Rathaus diskutieren will. Das Gutachten der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen in Kiel belegt, dass die Bauwerkskosten in Hamburg im frei finanzierten Wohnungsbau im Mittelwert bei etwas mehr als 2.200 Euro (2.214 Euro im Median) liegen. Um Wohnraum mit Mieten von acht Euro je Quadratmeter anzubieten, sollen nach Wunsch des Senats bei frei finanziertem Wohnraum die Bauwerkskosten 1.800 Euro pro Quadratmeter nicht übersteigen.“

Auf einer umfangreichen, neu erhobenen Datenbasis stellt das Gutachten aber fest, dass bei nur rund fünf Prozent aller Wohnungsneubauten dieses Ziel auch erreicht wird. Die BSW hatte das Gutachten auch in Auftrag gegeben, um nach Einsparpotenzialen zu suchen.

„Das Gutachten belegt, dass es den einen Baukostentreiber eben nicht gibt. Einfache Einsparpotentiale zur Reduzierung der Baukosten sind daraus nicht ableitbar“, so Michael Seitz, Sprecher des Bündnisses der Hamburger Bau- und Ausbauwirtschaft, dem sieben Hamburger Verbände angehören. „Deswegen muss für eine signifikante Erhöhung der 1.800-Euro-Quote an vielen Stellschrauben gedreht werden, nicht zuletzt auch im Hinblick auf die planungsrechtlichen Anforderungen, die von der Stadt selbst gestellt werden.“

Nach Ansicht der Hamburger Bau- und Ausbauwirtschaft lässt sich das vom Senat gesetzte Ziel, Eingangsmieten bis acht Euro pro Quadratmeter netto kalt zu schaffen, daher nicht erreichen.

„Dieses Ziel ist verständlich, es wird sich aber flächendeckend nicht umsetzen lassen“, erklärt Seitz. „Ehrlicher wäre es wohl, den Menschen zu sagen, dass sie zukünftig für eine Neubauwohnung in Hamburg im Schnitt zwischen neun und zehn Euro pro Quadratmeter als Nettokaltmiete aufwenden müssen. Das dürfte angesichts der großen Nachfrage in einem beliebten Ballungsraum wie Hamburg realistischer sein“, so Seitz.

Über das Bündnis „Die Hamburger Bau- und Ausbauwirtschaft“

Das Bündnis vereint sieben Hamburger Verbände aus der Bau- und Ausbauwirtschaft und hat sich zum Ziel gesetzt, die Bedeutung dieser wichtigen Branche für Wirtschaft und Gesellschaft in Hamburg bekannter zu machen. Darüber hinaus vertritt das Bündnis gemeinsam die Interessen der bauausführenden Wirtschaft in Hamburg. Die Mitglieder dieser Verbände repräsentieren circa 1.500 Unternehmen mit rund 20.000 Mitarbeitern und annähernd 3 Milliarden Euro Jahresumsatz.

Das Bündnis setzt sich aus den folgenden Verbänden zusammen:

  • Bauindustrieverband Hamburg Schleswig-Holstein e.V.
  • Bau-Innung Hamburg und Norddeutscher Baugewerbeverband e.V.
  • Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hamburg e.V.
  • Dachdecker-Innung Hamburg
  • Innung Sanitär Heizung Klempner Hamburg
  • Metall-Innung Hamburg
  • Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik e. V.

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