Interview mit Holger Meyer, Ausbilder für Beton- und Stahlbetonbauer am Ausbildungszentrum-Bau in Hamburg

Holger Meyer im Ausbildungszentrum Bau

Holger Meyer (60) hat seinen Beruf des Beton- und Stahlbetonbauers von der Pike auf gelernt. Nach der Hauptschule ging es mit der Ausbildung los, nach Bundeswehr und einer Gesellentätigkeit hat er im Ausbildungszentrum Bau in Hamburg erfolgreich die Polierprüfung abgelegt und dann rund 15 Jahre bei mehreren Unternehmen in Hamburg und Lübeck als Polier gearbeitet. Seit dem Jahr 2002 ist er Ausbilder für Beton- und Stahlbetonbauer im Ausbildungszentrum und hat in diesen Jahren mehr als 600 Auszubildenden die Basis ihres Berufs vermittelt. Wir treffen den Vater von zwei Töchtern aus dem Vier- und Marschlande (Bezirk Hamburg-Bergedorf) in „seiner“ Halle, wo Auszubildende gerade an Holzschalungen arbeiten.

Herr Meyer, was macht Ihnen in Ihrem Job am meisten Freude?

Jungen Leuten die Grundfertigkeiten in der Schaltechnik beizubringen und Dinge für das Leben mitzugeben – denn manche kommen in Situationen, die ich mitbekomme, die ihre eigene Zukunft gefährden. Deshalb gebe ich hier und da auch einen väterlichen Rat. Manchmal kommen Auszubildende nachher zu mir und bedanken sich dafür – das freut mich dann, weil es ein Zeichen ist, dass ich es wohl richtig gemacht habe. Es ist mir auch eine große Freude, junge Menschen dank meiner Kontakte zu den Unternehmen in Ausbildungen zu vermitteln – da wir hier im Ausbildungszentrum ja auch berufsvorbereitende Maßnahmen für Jugendliche anbieten, die noch keinen Ausbildungsplatz bei einem Unternehmen haben. Deswegen hatte ich noch keinen einzigen Tag, an dem ich keine Lust auf meine Arbeit hatte.

Was ist das Schönste am Beruf des Beton- und Stahlbetonbauers?

Sicherlich zu sehen, was man am Tag geschafft hat. Mit Kollegen im Team zusammenzuarbeiten. An der frischen Luft. Als Polier ist es schön, die Verantwortung über die ganze Baustelle zu haben – von der Einmessung bis zur Schlüsselübergabe – und später zu sehen, was daraus entstanden ist. Zu erleben, wie im Hochbau das Werk nach und nach entsteht: Das macht stolz.

Was ist das Wichtigste, was Sie Ihren Auszubildenden vermitteln möchten?

Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Höflichkeit. Genaues Arbeiten mit Erklärungen, warum ich das so tun muss. Ich möchte auch Vertrauen vermitteln, dass Auszubildende keine Scheu haben, bei Problemen zu mir zu kommen. Man muss nicht gleich alles können – jeder kann auch mal Fehler machen. Außerdem ist es wichtig, nicht stehen zu bleiben und sich immer weiterzubilden.

Womit bzw. wie haben Sie für den Ausbildungsberuf beim „BAUFESTival“ geworben?

Ich habe auf die guten Aufstiegsmöglichkeiten bei den Firmen hingewiesen. Mit dieser Ausbildung hat man eine gute Basis auch für andere Berufe. Außerdem – das ist ja auch für Lehrerinnen und Lehrer wichtig zu wissen – haben wir ja auch Programme bei uns für schwächere Schüler oder solche mit geringeren Deutschkenntnissen. Das erleichtert ja einen Einstieg in die Branche. Der Verdienst ist natürlich auch wichtig, weil die Vergütung höher ist als in anderen Berufen. Mit den Modellen in unserer Halle konnten wir außerdem gut werben, aber auch zeigen, dass dies ein anspruchsvoller Beruf ist.

Wie haben Sie persönlich das „BAUFESTival“ erlebt?

Es war eine super Sache für alle Beteiligten: Alle waren sehr begeistert. Insbesondere für die Firmen, Lehrer und Schüler. Die Lehrer haben einen Einblick über die Berufe bekommen. Nicht alle Berufe im Bau sind bei allen bekannt. Was sehr viel Spaß gebracht hat: das große Interesse von vielen Schülerinnen und Schülern, gerade auch von solchen mit Migrationshintergrund. Wir fördern hier im Zentrum auch mit Sprachkursen und Nachhilfe-Unterricht – hier wird keiner im Regen stehen gelassen.

Was ist Ihr eigener Weg des Umgangs damit, dass manche Auszubildende mehr Zeit oder Unterstützung als andere brauchen?

Meistens suche ich das persönliche Gespräch und versuche, Vertrauen aufzubauen, damit die Person sich öffnet, damit ich erfahre, wo das Problem liegt. Manchmal muss man auch härter auftreten und unter Umständen auch die Firma kontaktieren – zum Beispiel bei wiederholtem Zuspätkommen. Wichtig ist jedoch, dass immer herüberkommt, dass wir es auch bei härteren Ansagen immer gut meinen.

In welcher Form und zu welchen Themen sind Sie im Austausch mit den Ausbildungsbetrieben?

Wir sind immer im Kontakt mit den Firmen: Nicht nur bei problematischen Verhaltensweisen, die bei den Azubis auftreten, oder persönlichen Problemen. Von mindestens der Hälfte der Betriebe kommen immer wieder Ausbilder zwischendurch bei uns vorbei und schnacken mit uns darüber, wie es mit den jeweiligen Auszubildenden läuft. Das lohnt sich ja häufig für sie, weil sie selbst in mehreren Berufen ausbilden, und hilft natürlich bei der Vermittlung von Kandidaten in die Firmen. Außerdem machen wir mit den Azubis Ausflüge zu unterschiedlichsten Baustellen, weil wir auch gute Kontakte zu den Polieren dort haben.

Wie blicken Sie auf die Entwicklung der Baubranche?

Die Branche stagniert im Moment ein wenig, es wird aber wieder nach oben gehen – es gibt immer ein Auf und Ab. Meines Erachtens brauchen wir gut qualifizierte junge Leute für die modernen Bauweisen in Hamburg. Es wird immer schneller und schneller, manchmal auf Kosten der Qualität. Schult Euch weiter, sage ich meinen Auszubildenden, Ihr seid die nächsten Führungskräfte, die später mal die großen Baustellen hier in der Stadt leiten werden. Die Baugenehmigungen sind häufig zu kompliziert, aber irgendwie geht es immer weiter.

Experten gehören zusammen: GaLaBau-Verbände Hamburg und Schleswig-Holstein verschmelzen in 2026

Die Fachverbände Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hamburg und Schleswig-Holstein schließen sich 2026 zu einem Verband zusammen. | Foto: FGL S.-H.

Was lange währt, wird endlich gut: Nach über 20 Jahren Diskussion haben die Fachverbände Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (GaLaBau) Hamburg und Schleswig-Holstein den Weg für eine gemeinsame Zukunft geebnet. Die Mitgliederversammlungen beider Landesverbände stimmten im März und April 2025 mit großer Mehrheit für eine Verschmelzung – ein bedeutender Meilenstein für die grüne Branche im Norden.

„Ein riesiger Erfolg für unsere Fachbetriebe“, betont Ludger Plaßmann, Vorsitzender des FGL Hamburg. Der Zusammenschluss schafft die Grundlage für eine zukunftsfähige, schlagkräftige Interessenvertretung beider Bundesländer. Auch Joachim Weitzel, Präsident des FGL Schleswig-Holstein, begrüßt die Entscheidung: „Für uns war dieser Schritt längst überfällig – unsere enge Zusammenarbeit wird nun strukturell gefestigt.“

Bereits 2003 hatte es einen ersten Versuch gegeben, der jedoch in Hamburg an der nötigen Mehrheit scheiterte. Dieses Mal wurde sorgfältiger vorbereitet: In über 20 gemeinsamen Arbeitstreffen entstand ein schlüssiges Konzept, das Synergien nutzt, ohne Nachteile für die Mitgliedsbetriebe zu schaffen.

Der offizielle Zusammenschluss ist für 2026 geplant. Die neue gemeinsame Geschäftsstelle wird im Hamburger Haus des Landschaftsbaus angesiedelt sein, während die Standorte der Überbetrieblichen Ausbildung in beiden Ländern erhalten bleiben.

Ein starkes Zeichen: Die GaLaBau-Branche im Norden wächst zusammen – zum Nutzen aller Beteiligten.

URBANEO Das neue junges Architekturzentrum eröffnet

Ein Zukunftsort für Kinder und Jugendliche

Das URBANEO in der HafenCity

Mit dem Urbaneo hat Hamburgs HafenCity einen neuen, innovativen Bildungs- und Erlebnisort für junge Menschen gewonnen. Das bundesweit einzigartige Mitmach-Architekturzentrum lädt Kinder, Jugendliche, Schulklassen und Familien auf rund 1.000 Quadratmetern dazu ein, Stadtplanung, Baukultur und Nachhaltigkeit spielerisch zu erleben und aktiv mitzugestalten.

Das Gebäude, in dem sich das Urbaneo befindet, wurde von AUG. PRIEN errichtet – im Rahmen eines Bauherren-Konsortiums mit DC Development und den drei Baugenossenschaften BVE, Hansa und Bergedorf-Bille. Damit ist AUG. PRIEN Mitgestalter eines bedeutenden Ortes der Baukulturvermittlung für die nächste Generation.

Frank Holst, Geschäftsführer bei AUG. PRIEN Immobilien, Gesellschaft für Projektentwicklung mbH

„Für uns ist es ein essenzieller Baustein, Kinder und Jugendliche aktiv in die Entwicklung unserer Stadt einzubeziehen“, betont Frank Holst, Geschäftsführer der AUG. PRIEN Projektentwicklung. „Wir freuen uns sehr über die Eröffnung des Urbaneo am Strandkai und auf viele spannende Erlebnisse.“

Judith Rädlein, Geschäftsführerin, Leitung Urbaneo – Junges Architektur Zentrum

Das Urbaneo ist ein Ort, an dem junge Perspektiven zählen – und wo Architektur erlebbar wird. Hier treffen kreative Baustellen auf VR-Brillen, Stadtentwicklung auf Sandkisten und Baugeschichte auf Twister-Spiele. Ein Ort, der nicht nur gebaut, sondern auch belebt werden will – ganz im Sinne einer Stadt, die sich gemeinsam mit ihren jungen Bewohnern weiterentwickelt.

Generationswechsel an der Spitze: Dirk Bennje ist neuer Präsident des VDBUM

Dirk Bennje, Präsident des VDBUM

Mit Dirk Bennje übernimmt ein erfahrener Ingenieur und leidenschaftlicher Netzwerker die Präsidentschaft beim Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik e. V. (VDBUM) – einem engagierten Mitglied der Hamburger Bau- und Ausbauwirtschaft e. V. (HBAW).

Bennje ist in leitender Funktion bei der Technical Division der Hamburg Port Authority (HPA) tätig, die das Hafenmanagement des Hamburger Hafens verantwortet. Am 11. Februar 2025 wurde er bei der Mitgliederversammlung des VDBUM offiziell zum Präsidenten gewählt.

In seiner Antrittsrede machte Bennje deutlich: Der VDBUM stellt sich aktiv den Herausforderungen des demografischen Wandels – auch innerhalb seiner eigenen Strukturen. Der Verband setzt auf Verjüngung und gezielte Nachwuchsförderung, wie die Berufung des jungen Vizepräsidenten Dr.-Ing. Marco Fecke und des Digitalisierungsexperten Dr.-Ing. Christian Kreyenschmidt zeigen.

Ein weiteres zentrales Anliegen: mehr Diversität in der Branche. Zwar sei der VDBUM-Vorstand aktuell noch rein männlich besetzt, doch Bennje betont, dass sich das ändern muss – und kann. Programme wie der Baumaschinenerlebnistag und der Azubi-Cup sollen junge Menschen für die vielfältigen Berufsbilder rund um Bau und Maschinen begeistern, unabhängig vom Geschlecht.

Auch politisch sieht Bennje Rückenwind: Mit dem beschlossenen Sondervermögen von 500 Milliarden Euro für die Modernisierung der Infrastruktur eröffnet sich der Branche eine neue Perspektive. „Das verschafft Planungssicherheit und stärkt die Investitionsbereitschaft – ein starkes Signal für unsere Unternehmen“, so Bennje.

Die HBAW gratuliert Dirk Bennje herzlich zu seiner Wahl und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit mit dem VDBUM unter seiner Präsidentschaft.

BAUFESTival 2025

Das BAUFESTival, das vom 1. bis zum 3. April 2025 im Ausbildungszentrum Bau (AZB) in Hamburg stattgefunden hat, war erneut ein großer Erfolg. Rund 2.000 Schüler und ihre Lehrer haben das Festival besucht, bei dem die Schüler neue Ausbildungsberufe kennenlernen konnten und sich rund 40 Bauunternehmen präsentiert haben.

Highlights waren u. a.

Virtuelles Bagger- und LKW-Fahren an modernen BausimulatorenDank an den VDBUM und Dieter Schnittjer

Virtuelles Baggerfahren am Baumaschinensimulator

-Ein Abrissroboter live im Einsatz, bedient von einer Mitarbeiterin von Dieter Bendfeldt Ing. Abbruch & Bau GmbH

Der Abrissroboter wird von einer Mitarbeiterin bedient, die der NDR interviewt hat

-Drei Tage lang haben die deutsche und die dänische Fliesen-Nationalmannschaften im AZB ihr EM-Qualifikationstraining absolviert.

Die deutsche und dänische Fliesennationalmannschaft trainierten für die EM-Qualifikation

Der Radiosender NDR 90,3 und das NDR Hamburg Journal haben über das BAUFESTIval berichtet. Hier können Sie den Beitrag in der ARD Mediathek sehen.

Am dritten Tag hat die Senatorin für Schule und Berufsbildung Ksenija Bekeris das BAUFESTival besucht.

Senatorin Ksenija Bekeris bei den Zimmerern

Anschließend hat eine Ukrainische Managergruppe im Rahmen des Programms „Partnering in Business“ einen Rundgang mit Manja Biel über das BAUFESTIVAL gemacht.

Manja Biel, (re.) stellvertretende Vorsitzende der HBAW und Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes HH SH mit der Ukrainischen Delegation